Osteochondrose: Volkskrankheit Rückenschmerzen
Etwa 40 Prozent der Bürger leiden unter akuten oder jahrelangen chronischen Rückenschmerzen, der Osteochondrose. Die Osteochondrose beginnt langsam und verhalten. Die ersten Schmerzen entstehen bei körperlicher Betätigung oder Sport. Der Schmerz kann überall auftreten, ob Rücken, Nacken oder Kreuz und kann Begleiterscheinungen wie Ausstrahlungen mit sich bringen. Doch irgendwann bleibt der Schmerz auch im Ruhezustand und wird damit unerträglich.
Osteochondrose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die aufgrund von Verschleiß im Alter als Folge einer Knochenbildungsstörung entstehen kann. Sie betrifft zu 95% die Bandscheiben. Betroffen sind dabei die Wirbelkörper und Knorpel der Bandscheiben.
Der Verschleiß findet schrittweise statt: Durch eine konstante Überlastung des Rückens werden die Bandscheiben der Wirbelsäule zusammengedrückt. Dies führt dazu, dass die Bandscheiben sich irgendwann nicht mehr regenerieren können und im gepressten Zustand bleiben. Die umliegenden Wirbel werden nur noch gering abgefedert, wodurch sich der Druck auf einzelne Wirbel verstärkt.
Auf den stetigen Druck reagiert der Wirbel mit Knorpelwachstum an den seitlichen Enden. Dadurch reduziert sich die Belastung des einzelnen Wirbels. Treffen die neu entstandenen Knorpelflächen nun aufeinander, entstehen die typischen Schmerzen der Osteochondrose. Je mehr diese Knorpelflächen wachsen, desto mehr wird auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt, was bis zu einer kompletten Versteifung führen kann.
Mögliche Therapieansätze bei Osteochondrose
Erstes Behandlungsziel der bewegungsmäßig eingeschränkten Person ist die Verringerung der Schmerzen. Hier ist Physiotherapie und Osteopathie hilfreich. Im Akutzustand sind auch herkömmliche Schmerzmittel möglich, damit sich das Gewebe entspannen und der Patient zur Ruhe kommen kann. Auch die gängigen Entzündungshemmer finden hier Anwendung. Bei besonders heftigen Schmerzen kann auch eine Injektion des Medikaments direkt in das Gelenk erfolgen. Leider hat dieser Weg bei langzeitlicher Anwendung häufig Auswirkungen auf die Leber- und Nierenfunktion und sollte daher so gering wie möglich gehalten werden. Darüber hinaus kann man sogar über seine Ernährung (Zuckerarm, Weißmehlarm) seinen Körper zusätzlich stärken.
Jede Therapie sollte darüber hinaus mobilisierende Übungen und Manuelle Therapie bzw. Osteopathie beinhalten. Da Osteochondrose auch zu dauerhafter Immobilität führen kann, führt der/die Therapeut/in zunächst entlastende, mobilisierende, dekomprimierende und ggf. auch muskelstärkende Übungen durch. Damit soll langfristig die Beweglichkeit erhalten werden.
Damit sich die Situation insgesamt weiterhin nicht verschlechtert, ist es ratsam, an speziellen Kursen der Rückenschule teilzunehmen. Hier wird eine richtige Körperhaltung trainiert sowie ein optimaler Umgang im Alltag z. B. beim heben und tragen von Lasten geschult. Falls gewünscht, kann das Rückentraining auch einzeln abgehalten werden.
Unabdingbar ist allerdings auch die Eigenverantwortlichkeit des Betroffenen, seine erlernten Übungen auch zu hause alleine weiter zu trainieren.