Kältetherapie

Behandlung mit Kälte kann helfen, Schmerzen zu lindern. Bei der Kältetherapie werden dazu Temperaturen um 0 Grad eingesetzt. Eingesetzt wird das Verfahren bei Wirbelsäulen- und Gelenksbeschwerden, bei Zerrungen und Prellungen und bei
Überbeanspruchungen wie Sehnenscheidenentzündungen oder Schleimbeutelentzündungen.

Allgemein versteht man unter Kältetherapie Maßnahmen, die einen Wärmeentzug des Gewebes bewirken. Experimentelle Untersuchungen zeigen, dass die Kältebehandlung in die Blutdruckregulation, den menschlichen Stoffwechsel und die neurale Steuerung, eingreift.

Die Abkühlung der Haut und der darunter liegenden Fettschicht erfolgt rasch, jene der Muskulatur deutlich langsamer. Nach Beendigung der Kälteexposition beginnt die Wiedererwärmung. Auch hier erwärmen sich Haut und Fettgewebe wesentlich rascher als muskuläres Gewebe, da zuerst in den oberflächlichen Schichten die Ausgangstemperatur wiederhergestellt wird und zunächst noch der darunter liegenden Muskulatur weiter Wärme entzogen wird. Diese Temperatursenkung führt zu einer Abnahme des Energieverbrauchs mit vermindertem Sauerstoffbedarf und einer 50-prozentigen Reduzierung der Stoffwechselgeschwindigkeit.
Im geschädigten Gewebe, wie zum Beispiel nach Trauma oder Operation, können so genannte freie Radikale nicht entsprechend abgebaut werden, welche wiederum zu einer Zerstörung von Zellgewebe und folglich zu einer Ödembildung (Gewebeschwellung) führen.
Der Einsatz von Kryotherapie vermindert aber die Folgen dieser posttraumatischen Gewebeschädigung durch Hemmung der Zellaktivität und somit das übermäßige Entstehen solcher freien Radikale.

Neben der Schmerzlinderung und Ödemprophylaxe nach Verletzungen – im Sinne von Zerrungen und Prellungen – wird die Kältetherapie vielfach bei Überlastungssyndromen wie Sehnenscheidenentzündungen oder Schleimbeutelentzündungen eingesetzt.
Bei den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises können vor allem die akuten und subakuten Entzündungen durch Kälte positiv beeinflusst werden. In zahlreichen Studien konnte neben der Reduktion der Entzündungsaktivität auch eine Steigerung der
Gelenksbeweglichkeit und eine Reduktion der Schmerzen beobachtet werden.