Begleitung und Beratung bei ADHS
ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (Syndrom). Sie wird aber auch Hyperkinetische Störung, Hyperaktivitätsstörung oder Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom genannt.
Das Syndrom ist geprägt von folgenden Leitsymptomen:
- Hyperaktivität
- Impulsivität
- Unaufmerksamkeit
Es leiden immer mehr Kinder an ADHS.
Der Schweregrad der Störung kann dabei sehr unterschiedlich sein. Jungen z. B. sind wesentlich häufiger betroffen als Mädchen, vor allem wenn ADHS sich in Hyperaktivität und erhöhter Impulsivität äußert. Mädchen fallen eher durch ihre Unaufmerksamkeit und Träumerei auf.
Die Diagnose ADHS sollte immer von einem erfahrenen Kinderarzt, bzw. Kinder- und Jugendpsychiater gestellt werden.
Dazu werden verschiedene Tests durchgeführt, damit bestimmte andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können.
Außerdem wird immer die Einschätzungen der Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen und anderen Bezugspersonen wie z. B. der Großeltern mit einbezogen. Erst dann kann ein passendes Therapiekonzept erstellt werden. Therapeutisch wirksam sind u.a. Familien.- oder Verhaltenstherapeutische Maßnahmen.
Außerdem ist die Information und Beratung der Eltern sowie der beteiligter Institutionen, Elterntraining und evtl. eine medikamentöse Therapie, sehr wichtig.
Die Aufgabe der Ergotherapie besteht darin, das Kind / den Klienten in seiner Handlungsfähigkeit zu unterstützen, sodass alltagsbedingte Situationen entsprechend und situationsgerecht ausgeführt werden können. Dies geschieht durch sinnvolle und zielgerichtete Tätigkeiten im motorischen und/oder gestalterischen Bereich.
Strukturierung, Organisation, Handlungsplanung und -ausführung sind wichtige Themen in der Behandlung.
Durch die ergotherapeutische Behandlung entsteht eine Verbesserung der Selbstwahrnehmung und Selbsteinschätzung und somit eine Steigerung des Selbstvertrauens. Die soziale Kompetenz verbessert sich und das Kind kommt besser mit sich und seiner Umwelt zurecht.
Nach der ärztlichen und psychologischen Entwicklungsdiagnostik schließt die therapeutische Diagnostik an. Anhand klinischer Beobachtungen, Auswertung eines Elternfragebogens und Gesprächen sowie spezieller SI-Testverfahren werden nach ca. 4-5 Therapiestunden alle Untersuchungsergebnisse zusammengetragen, dokumentiert und interpretiert, um individuelle Behandlungsziele und -absichten aufzustellen.
Die Therapie findet 1 – 2 x wöchentlich statt und dauert zwischen 6 Monaten und 2 Jahren.
Das Ziel der Therapie ist eine gute Wahrnehmung und Verarbeitung der Eigen- und Tiefenwahrnehmung, des Gleichgewichtes und der Berührung sowie eine Verknüpfung mit den anderen Sinnen als Basis für ökonomisches Lernen. Gezielte Reizangebote helfen dem Kind, aktiv zu handeln und sich in seiner Umwelt besser zurechtzufinden.