Osteopathie bei Beckenschmerzen
Viele Männer über 50 leiden an Schmerzen im Unterleib: sie haben Beckenschmerzen, ein chronisches Beckenschmerzensyndrom. Dabei kann es sich um eine abakterielle Prostataentzündung handeln, die je nach Ausprägung entzündlich oder nicht-entzündlich sein kann.
Die Beschwerden sind vielfältig: Typisch bei Beckenschmerzen sind etwa Schmerzen unterhalb des Bauchnabels bis zur Leiste und den Oberschenkeln oder Rückenschmerzen im unteren Rücken. Weitere mögliche Symptome sind Beschwerden beim Wasserlassen. Eine neue Studie zeigt: Alternativ zu einer Antibiotika-Behandlung bietet Osteopathie einen Ansatz zur Linderung. Osteopathische Therapien können demnach besonders bei jenen Fällen Abhilfe schaffen, in denen keine akute Infektion oder Krebserkrankung vorliegt.
Osteopathische Techniken lindern Beschwerden
Oft werden Antibiotika beim chronischen Beckenschmerzsyndrom auch dann eingesetzt, wenn gar keine bakterielle Infektion nachgewiesen werden kann.
Eine Alternative dazu ist nach Ergebnissen der Studie die Osteopathie.
Im Rahmen der Untersuchung erhielten 20 Patienten der Interventionsgruppe eine osteopathische Behandlung. Ein Osteopath therapierte alle Dysfunktionen bei den Probanden über die Verschiebetechnik der Blase gegenüber Dünndarm, Sigmoid und Zäkum. Mit den osteopathischen Handgriffen sollte anschließend der Gewebetonus normotonisiert werden. Dies geschah unter anderem mittels Mobilisations-, Manipulations-, Separations- und Dehntechniken.
Im Ergebnis zeigte sich eine deutlich bessere Linderung von Beschwerden als bei der Kontrollgruppe.
Die randomisiert kontrollierten Studie von Sylvia Marx aus Esslingen erschien im Urologen (2017; doi: 10.1007/s00120-017-0388-2) und wurde im aerzteblatt veröffentlicht.